tiger Die Pyramiden von Gizeh

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Die Katze hält Einzug in Ägypten und wird als Gottheit verehrt

Abstammung und erste Erwähnung in der Geschichte Ägyptens
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Die Domestizierung der Großkatzen und Katzen

Die Nachfahren der heutigen Katze gehen wohl alle auf die afrikanische Falbkatze zurück. Die Wissenschaft sieht die Katze die Hauskatze als Kreuzung zwischen der Felis silvestris (europäische Wildkatze) und der Felis silvestris lybica (afrikanische Wildkatze) an. Eine Zuordnung geht zu den fleischfressenden Säugetieren, der Familie der Feliden, der Gattung Felis genus und Felis catus. Als einzige der großen Feliden-Familie ist sie diejenige, die sich mit dem Menschen organisierte und fortan den großen Schritt unternahm in den Häusern der Menschen zu leben. Die Katze gilt als eine der jüngeren domestizierten Tierarten. Forschungen weisen auf eine Zeitspanne von etwa 10.000 Jahren, die zum ersten Zusammenleben auf Zypern nachgewiesen wurden. In Europa und Mitteleuropa galt ja das Frettchen als einheimisches und in der Zeit des Mittelalters als bekanntes Haustier.

Das Frettchen welches vom Iltis abstammt wurde dann langsam vom Siegeszug der Hauskatze abgelöst. Die Katze vermochte es genauso gut oder sogar besser Höfe und Städte von Mäusen und Ratten zu befreien, zudem war sie inzwischen auch als Schoßtier sehr beliebt. Sie erwiderte das Vertrauen und die Zuneigung ihrer menschlichen Betreuer. Das sanfte Schnurren der Katzen wurde als sehr angenehm und beruhigend empfunden.

basted

Die katzenhafte Göttin Basted
Die Katze wurde erstmalig von den Ägyptern entdeckt und mit der Gottheit auch Bast oder Pasht in Verbindung gebracht; vielleicht geht der Kosename Pussi auf diese Bezeichnung zurück. Diese schöne Göttin symbolisierte Licht, Wärme und Sonnenkraft. Da die Katze gemeinhin eine nachtaktive Jägerin ist wurde sie zudem als Mondgöttin verehrt. Die Katze war ja auch ein sehr fruchtbares Tier und die Eigenschaft wurde gleichfalls in die Liste der besonderen göttlichen und verehrungsvollen Vorzüge hinzugefügt. Die Katze galt zudem als Hüterin über die Fruchtbarkeit von Mensch und Tier, als Heilerin von Krankheiten und als Beschützerin der Seelen der Verstorbenen. Somit war erklärt, warum die Gesetze der Pharaonen die Katzen bedingungslos schützen. Wer eine Katze tötete, mußte mit der Todesstrafe rechnen. Das Leben eines einfachen Ägypters war wesentlich niedriger anzusehen als die Reinkarnationen der ägyptischen Gottheit Basted. Ein römischer Würdenträger, der in Ägypten ungewollt eine Katze tötete, entging nur knapp der Lynchjustiz der aufgebrachten Bevölkerung von Ägypten. Katzen starben damals meist nur eines natürlichen Todes und erhielten einer Gottheit würdiges "Staatsbegräbnis".

Wehe dem Unglücklichen, der unbeabsichtigt ein Tier verletzte oder es sogar tötete. Dieser konnte sich einer gnadenlosen Bestrafung der höheren Würdenträger durch den Scharfrichter unterordnen. Sein Leben war verwirkt und nur durch eine Aufklärung der Umstände unter welcher die Katze zu Tode gekommen war mochte eine derartige Strafe verhindern, wenn die Unschuld des "Täters" festgestellt werden konnte.

Die Anpassung an den Menschen brachte Vorteile
Bevor die noch wile Katzen sich dem Zusammenleben mit dem Menschen stellte war sie seit Uhrzeiten den Gefahren und Anforderungen der Natur ungeschützt ausgesetzt und bewahrte ihre Freiheit für ein Leben in der Wildnis. Sie war ja voll an diese Lebensumstände angepaßt. Sie jagte ihre Beute, fror in kalten Nächten und litt wie jedes andere Wildtier auch Hunger. Das war der Preis den sie bis dahin bezahlen mußte. Aber ihre Lage sollte sich ändern. Als intelligentes Tier war sie in der Lage sich anzupassen und den Menschen zu nähern. Dennoch war diese Begegnung kein einfacher Schritt für das Tier und vermutlich wurden die kleinen Katzen durch Naturvölker gefangen und zeigten sich auf eine gewisse Weise zutraulich und als ihr Futterrationen zukamen, änderte sie sich in ihrem Verhalten und erkannte die Vorteile im Beisammensein mit dem noch unbekannten Menschen.

falbkatze

Bildquelle: Wikipedia, GNU
Bis zur Mitte des dritten Jahrtausends vor Christi wurden ihre Lebensumstände einer großer Veränderung unterworfen. Der Mensch entdeckte die Katze als verehrungswürdiges ja sogar göttliches Tier. Es waren die alten Ägypter die sich der Katze als Kult - und Hoftier der Pharaonen annahmen. Die Katze wurde anstatt der damals gefährlicheren Löwen für die Zwecke als Gottheit der katzenhaften Göttin Basted eingesetzt. Sicher gab es im Umgang mit den Löwen bei den Ägyptern oftmals tödliche Unfälle. Die afrikanische Wildkatze war weniger gefährlich aber sie mußte erst langsam an das Leben mit dem Menschen geführt und gewöhnt werden. Die nachfolgenden Katzengenerationen die schon bei den Ägyptern aufwuchsen wurden nach und nach zahmer und ließen sich auf die neuen willkommenen Futterquellen und Zärtlichkeiten gerne ein. Die Ägypter bewunderten die Katze in ihrer eigenen Vollkommenheit und Schönheit. Ihre anmutige Eleganz wurde so dem Menschen nahe gebracht. Die Katze hatte den Löwen abgelöst und so Einzug in Ägypten gehalten.

Wie kamen aber nun die Katzen nach Europa und verbreiteteten sich dort?

saeulelinks saeule Für lange Zeit gab es den Iltis als Ratten - und Mäusejäger. Der Iltis wurde damals vom Menschen zur Bekämpfung der Ratten - und Mäuseplagen in Europa eingesetzt aber es war nicht einfach ihn zu halten und zudem stank er noch und wurde deshalb auch "Stänker" genannt. Nun waren es die Griechen die damals mit den handeltreibenden Ägypter die Katze als sauberes, edles und anmutiges Tier kennen lernten. Die Griechen erkannten vielleicht das Potenzial der Katze aber sie wollten diese schönen Tiere besitzen und daher versuchten sie einiger dieser Katzen den Ägytern zu entlocken. Die Ägypter wollten ihr göttliches Tier keineswegs den Griechen verkaufen und so ersannen die alten Griechen einen Plan um an die wertvollen Tiere zu kommen. Sie stahlen schlichtweg einige der Katzenpaare und schmuggelten sie auf ihre Schiffe. Nach Überlieferungen waren es mindestens 6 Katzenpaare die dafür benötigt wurden. Vermutlich waren es aber wesentlich mehr. In Griechenland angekommen, wurden bald die ersten Jungtiere geboren und die Reise nach Europa war somit vollends geglückt.

Die geschäftstüchtigen Griechen nutzen die damaligen Ratten und Mäuseplagen um ihre Tiere an andere europäische Völker zu verkaufen. Dazu gehörten die Gallier, Römer und andere Völker. Nun konnte sich die Katze langsam in ganz Europa etablieren und ausbreiten. Bei der Bekämpfung der Mäuse und Rattenplagen leistete die Katze unschätzbare Dienste und wurde immer beliebter. Als Beutejäger wurde sie hoch geschätzt und wegen ihrer Anmut und Schönheit verehrt und geliebt. Als die Katze sich erkenntlich zeigte und die Liebkosungen des Menschen erwiderte waren die noch vorhanden Bedenken der Menschen ausgeräumt und nun wurde die Katze mehr und mehr akzeptiert.

Römische Gelehrte und Schreiber beschrieben jetzt die Katze mit ihren vielen Vorteilen und die Unabhängigkeit der Katze mußte sicher auch die Römer beeindruckt haben. Die Römer machten die Katze sogar zu einem Freiheitssymbol. Fortan begann der Feldzug der Katze und ihre Bekannheit nahm große Formen an.

Als heiliges und daher verehrtes Tier hielt die Katze allmählich Einzug in die Häuser und akzeptierte die Gesellschaft der Menschen. Diese waren ihr dankbar, räumte sie doch in den Kornspeichern mit den Mäusen auf. Da Katzen miauen, gaben die Ägypter ihnen den Namen "Mau". Eine sehr einfache und logische Namensgebung. Sie eroberte schnell die Herzen der umliegenden Bevölkerung und durch ihre interessanten und aktiven Verhaltensweisen war sie ein Tier, dass dem Menschen bisher vorenthalten war. Sie war etwas neues und ein aufregendes und interessantes Geschöpf. Betrachtet man den Aufstieg seit den ersten Kontakten zum Menschen hin, so hat sie seitdem und mit ihr viele Generationen der Anpassung und Selektion hinter sich.

 

pyramide

 

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Das obere Banner sowie die Tempelsäule und die Pyramiden sind Illustrationen von Jürgen Nickel

 



gesellig Portait einer Katze

 

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